Sonntag, 29. März 2015

Ich stelle vor ...

Ihr Lieben

Heute stelle ich euch endlich mal meine Nähmaschine vor. Schon seit vier Jahren begeitet sie mich bei allen meinen Nähprojekten. Sie näht Kinderkleider aus Jersey und Baumwolle, Kleider für mich, Leder- und Kunstledertaschen, Wachstuch, Gurtbänder. Bisher hat sie alles mitgemacht und seit ich sie habe fluche ich deutlich weniger beim Nähen ;). Inzwischen gibt es sogar richtig viele Nähwerke die ganz ohne Gefluche fertig werden, das will etwas heissen.

Ich nähe mit einer Bernina activa 125. Wie alt sie wirklich ist, weiss ich leider nicht. Ich habe sie nämlich auf einer grossen schweizer Auktionsplattform ersteigert. Ich hatte vorher eine neu gekaufte Maschine eines schweizer Detailhändlers mit der ich leider überhaupt nicht zurecht kam. Ich konnte sie dann einer Nähanfängerin günstig verkaufen und so waren wir beide happy. Sie kommt nämlich damit zurecht, wahrscheinlich hat es also nur an mir gelegen. Jedenfalls musste eine neue Maschine her. Mein Freund fand von Anfang an, ich solle doch eine Bernina kaufen. Da wäre ich ja auch dabei, aber eine neue kostet doch schon recht viel Geld. Das hatte ich damals einfach nicht. So haben wir uns dann nach gebrauchten Maschinen umgesehen, denn so eine Bernina die hält sich ja ewig, dafür ist sie bekannt. Wir haben also auf der besagten Auktionsplattform nach Nähmaschinen, vorzugsweise Bernina, gesucht und einige wenige gefunden. Am besten hat mir die activa 125 gefallen. Wir haben uns dann über die Maschinen schlau gemacht und beschlossen, dass wir auf die activa 125 bieten werden. Also mal ein Maximalgebot eingegeben und gewartet. Auktionsende war erst in ein paar Tagen, ein Sofortkauf nicht möglich. Als wir eingestiegen sind waren wir nur zwei Bieter und der Preis noch sehr günstig. Wäre ja zu schön gewesen, wenn es so geblieben wäre ;). Am Samstag Abend ging es dann langsam auf das Auktionsende zu. Inzwischen waren noch weitere Bieter ein- und wieder augestiegen, geblieben sind nur ein Mitbieter und wir. Es gab einen richtigen Bieterkampf und die Restlaufzeit wurde dadurch immer wieder verlängert. Ach meine Nerven. Deshalb ersteigere ich sonst selten etwas, ich halte das nervlich nicht aus ;). Zwischendurch musste ich meine gesammelten Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke der Eltern und Grosseltern zusammenzählen um ein Preislimit festzulegen. Etwas darüber mussten wir dann doch noch gehen, aber schlussendlich habe ich den Zuschlag erhalten. Wow, diese Glücksgefühle :). Mein Freund hat die Maschine dann wenige Tage später beim Verkäufer abgeholt. Es stellte sich heraus, dass die Maschine einer älteren Dame gehört hat die leider verstorben ist. Der Verkäufer hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und war beauftragt alles was noch verkäuflich war zu verkaufen. So hat ihr Maschinchen nochmal ein zweites Leben bekommen. Ich durfte ganz viele Spulen, Fäden, Nadeln und Füsschen von ihr übernehmen. Das war ein ganz grosses Geschenk für mich und ich bin dieser Dame bis heute dankbar, auch wenn ich sie nie kennenlernen durfte. Nur dank ihr habe ich eine so tolle Maschine bekommen, die mir so viel Freude macht und mir dieses schöne Hobby ermöglicht. Wer weiss ob ich mit der anderen Maschine weitergemacht oder doch nicht eher aufgegeben hätte.

So, genug gequatscht. Das ist also meine Nähmaschine:


Die Vorstellung meiner Nähmaschine ist als Teil einer kleinen Zusammenarbeit mit Bernina entstanden. Bernina hat mich angefragt ob ich über meine Nähmaschine berichten würde. Da ich absolut überzeugt von meiner Maschine und der Marke bin (ich habe in der Schule auf Bernina-Nähmaschinen nähen gelernt), habe ich das gerne und aus voller Überzeugung gemacht. Bernina hat mir als Dankeschön ein Materialpaket aus Nähmaschinenfüsschen, Glitzergarn und Werbematerial geschickt. Vielen Dank dafür. Vor allem die Füsschen erweitern meinen Nähhorizont noch mehr (nicht alle auf dem Foto sind neu, einige hatte ich bereits). Leider hat die Zeit nicht gereicht um mich da schon schlau zu machen wie man sie richtig einsetzt, aber das kommt auf jeden Fall noch. Ich werde euch berichten sobald ich soweit bin.

Ich hoffe ihr könnt meine Begeistertung aus meinem kleinen Bericht herauslesen. Meine Meinung wird durch die Zusammenarbeit mit Bernina in keinster Weise beeinflusst. Gerne gebe ich Interessierten Auskunft was die Bernina activa 125 alles kann, falls sich jemand eine kaufen möchte.

Ihr seht auch, Qualität hat ihren Preis. Meine Maschine hat in den vier Jahren nie grossartig gezickt. Kurz nachdem ich sie hatte hat das Lämpchen den Geist aufgegeben und der Transporteur kam nicht mehr nach oben. Mein Freund hat sie aufgeschraubt, gereinigt und die zwei Probleme schnell gelöst. Ah und vor einigen Wochen hat sie weitergenäht obwohl das Pedal nicht mehr gedrücht war. Da hat mein privater Nähmaschinenmonteur das Pedal aufgeschraubt und die Feder wieder richtig reingelegt, die war nur etwas verschoben. Ansonsten frisst sie gerne Mettler-Nähfäden am Meter und produziert Staubmäuse ;). Zicken tut sie wir ihre Besitzerin nur selten.

Wenn euer Budget beschränkt ist, empfehle ich jedem den Kauf einer guten Occasionsmaschine. Gute und robuste Markenmaschinen halten sich ewig und können zu einem bezahlbaren Preis gekauft werden. Lieber noch etwas sparen und dann aber ein tolles Gerät kaufen, als jetzt sofort eines was einem dann vielleicht nicht so Freude macht (das habe ich jetzt auch gelernt :)). Und befragt unbedingt andere Näherinnen welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Vor- und Nachteile die Maschinen haben. Vielleicht könnt ihr sogar eine ausprobieren, das wäre natürlich optimal. Wie gesagt, die günstige Maschine vom Detailhändler ging für mich nicht, aber für die Kollegin war sie super für den Einstieg. Jeder ist anders und jede Maschine ist es auch.

Das war mein Bericht aus dem Nähstübchen.

Macht's gut und bis zum nächsten Mal
sabigleinchen